54 Teilnehmer absolvieren NTO-Prüfung im SportCentrum Kaiserau

Die Ausbildung zum Nationalen Technischen Offiziellen (NTO) stellt die höchste Ausbildungsstufe dar, die Leichtathletik-Kampfrichter in Deutschland erwerben können. Der Kader besteht aktuell aus 43 Personen. Die Ausbildung zum NTO ist seit den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin etabliert. Im SportCentrum Kaiserau haben sich nun am Wochenende 54 Kandidatinnen und Kandidaten der Prüfung gestellt.

Die Berufung zum NTO erfolgt durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und wird für vier Jahre ausgesprochen. Das Ausbildungskonzept gliedert sich nahtlos in das Kurssystem des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) nach Level I aus dem „Technical Officials Education and Certification System (TOECS)“.

Am vergangenen Wochenende haben sich die 54 Kandidaten aus Österreich (1), der Schweiz (3) und Deutschland (50) der Prüfung gestellt – für etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es das erste Mal. Auch die Kandidaten, die für die Jahre 2016-2019 berufen waren, mussten die mündliche und schriftliche Prüfung erneut ablegen.

Inhalte waren Videoanalysen sowie Fragen zum gesamten Regelwerk der Leichtathletik – von Startrecht über Abmessungen einer Weitsprunggrube bis hin zu komplexen Fallbeispielen und Entscheidungen. Ziel ist eine auch in zweifelsfällen möglichst einheitliche Regelauslegung.

Schon ganz früh in der Kampfrichter-Grundausbildung pauken die angehenden Kampfrichterinnen und Kampfrichter die handschriftliche Auswertung von Weitsprung- und Hochsprunglisten und das Setzen von Läufen. Aber auch dieses – vermeintlich anspruchslose – Thema musste in dieser Prüfung beherrscht und nachgewiesen werden.

Aus dem Kader der Nationalen Technischen Offiziellen werden Wettkampfleiter, Schiedsrichter und Jury-Mitglieder bei Deutschen Meisterschaften berufen. Bei nationalen und internationalen Sportfesten und Meetings wird die Verbandsaufsicht nach Möglichkeit durch einen NTO durchgeführt.

Für den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) haben sich Sandra Schulz (Siegen) und Ansgar Bochynek (Iserlohn) erstmalig der anspruchsvollen Prüfung unterzogen. Melanie Neitzel (Unna), Carsten Hördemann (Göppingen), Rainer Jütte (Münster) und Thilo Pohl (Hamm) haben sich nach 2015 der Re-Zertifizierung gestellt. Leider werden Volker Buchmann (Sundern) und Frank Blasek (Büren) dem westfälischen Kader nicht mehr angehören, da sie an der Prüfung nicht mehr teilgenommen haben.

Sabine Hecker (FLVW Kampfrichterwartin) und Edmund Gödde (FLVW-Lehrteam) sind Teil der sechsköpfigen Prüfungskommission. Die Ergebnisse der Prüfung sollen bis Anfang November 2019 vorliegen. Das Bestehen ist Voraussetzung für die Aufnahme in den NTO-Kader und die Berufung für die Jahre 2020-2023.